Deram up front

DREAM UP - ARRIVE AND PLAY

Das übergeordnete Ziel, die kulturelle und gesellschaftliche Teilhabe von geflüchteten Jugendlichen, wurde erreicht. Die Teilnehmenden erhielten die Möglichkeit, Deutsch zu sprechen, die Kultur kennenzulernen und sich aktiv in der Gesellschaft einzubringen. In Workshops, Theater- und Filmprojekten lernten sie die Sprache praxisnah und auf kreative Weise.

Geflüchtete und deutsche Jugendliche begegneten sich auf Augenhöhe, entwickelten gemeinsam Projekte und bauten Vorurteile ab. Sie brachten eigene Ideen ein, schrieben Drehbücher und Raps, setzten Filmprojekte um und präsentierten ihre Ergebnisse. Dabei wurden Teamarbeit, Eigenverantwortung, kreativer Ausdruck, Selbstvertrauen, Empathie und Problemlösekompetenz gefördert.

Die Projekte zeigen, wie bereichernd Begegnung, gemeinsames Schaffen und kultureller Austausch sein können.

1. ANKOMMEN & SPIELEN SESSIONS

Aus dem Theaterstück:

Wir sehen uns jeden Tag, manche von uns haben den gleichen Weg. Frühling, Sommer, Herbst, Winter. Wir sehen die anderen. Und sie sehen uns. Wir schauen einander auf die Kleidung, die Schuhe und die Taschen. Wir achten darauf, welches Handy jemand hat und ob er oder sie allein oder immer zu zweit geht.
Wir stecken die anderen in Schubladen – und werden selbst in Schubladen gesteckt. Es gibt ein „Wir“ und ein „Sie“. Da sind die Jungs und die Mädchen. Da sind die einen, die selbstsicher sind, und die anderen, die nur so wirken. Die einen, deren Aussehen uns fremd erscheint, und die anderen, die uns ähneln. Die einen sind überall, die anderen sind fast unsichtbar. 

Wenn ich zur Schule fahre, schaue ich mir den Himmel an und bekomme jedes Mal Gänsehaut, wenn mir bewusst wird, dass wir auf einem von vielen Planeten leben. Wir sind alle solche kleinen Wesen, wenn man sich nur das Meer anschaut. Und dann das Weltall?

Und dann so eine Sache die UNS ALLE angeht! Das ist der Punkt der mich am meisten aufregt!

Die meisten von uns haben wirklich alles, lachen aber trotzdem selten und sind oft traurig oder streiten sich um unwichtige Dinge. Warum ist das so?
Und warum gibt man so viel Geld für Fußballer aus, während man mit demselben Geld alle hungernden Menschen ernähren könnte?

 


Die „Ankommen & Spielen Sessions“ sind wöchentliche, dreistündige Treffen in unserem Kreuzberger Probenstudio. Hier wird nicht nur geredet, gespielt und getanzt. Es entsteht ein Raum, in dem Jugendliche mit unterschiedlichen Hintergründen einander kennenlernen, Vertrauen aufbauen und sich kreativ ausdrücken können.

Manchmal ziehen wir auch gemeinsam durch die Stadt. Jugendliche, die schon lange in Berlin leben, zeigen den neu Zugezogenen ihre Lieblingsorte. Dabei kommen wichtige Gespräche über Berlin, Deutschland und das Ankommen in einer neuen Umgebung auf – leicht, direkt und immer auf Augenhöhe.

Viele Teilnehmende verbessern spielerisch ihr Deutsch, unterstützt durch Übersetzungs-Apps auf den Handys. Noch wichtiger ist aber: Sie gewinnen Selbstvertrauen, knüpfen neue Freundschaften und entdecken, dass sie mit ihren Ideen und Geschichten etwas bewegen können.

Wenn wir Theater spielen, dann improvisieren wir und versuchen, mit möglichst einfacher Sprache Szenen zu erarbeiten, die vor allem Spaß machen, aber auch den Lebensalltag der Teilnehmenden reflektieren. Dabei spielen die Teilnehmer manchmal sich selbst, manchmal schlüpfen sie in Figuren oder arbeiten mit Masken.

Erste Ergebnisse der „Ankommen & Spielen Sessions“, die vor anderen Jugendlichen präsentiert wurden, waren ein Rap, ein kleines Theaterstück und eine kleine Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit anderen Schülern entstanden ist.

Es gibt inzwischen einen festen Kern von Jugendlichen, geflüchtet und lokal, und immer wieder neue Gesichter, die vorbeischauen. Jede Session bringt frische Impulse und zeigt, wie bereichernd Vielfalt sein kann.

Statements von Teilnehmerinnen:

Uns hat erstaunt, dass wir alle verschieden und doch so gleich sind. Zoe, Afsaneh,Christian, Ella

In der Gruppenarbeit waren wir alle einer Meinung. Das hat uns überrascht ! Elise, Leon, Roman, Katinka

Heimat ist für uns da, wo unsere Familie und Freunde sind - wo wir uns wohl fühlen und ganz wir selbst sein können. Shobair, Annika, Farug

 

Wir würden uns gegenseitig unsere Muttersprachen beibringen ! Anni, Eryk, Muhammad, Taras

Wir haben geredet. Über Essen, unsere Kulturen und vieles mehr. Sophia, Mona, Howeyda, Niels, Oleksandr

Die Gruppenarbeit hat uns gefallen, die Mitarbeit und Freundlichkeit überrascht ! Rolin, Olena, Anahetar, Johann

Uns hat am beste gefallen, dass wir allegefallen, dass wir alle zusammen gearbeitet und geprobt haben. Julia, Shagoll, Maja, Andriy
 

2. THEATERWOCHE - KURZFILM

Wie viel Energie und Freude in dieser Woche steckten, ist in den Fotos und im fertigen Film auf unserer Projektseite zu sehen. Fotos: J.V.Neumann & Christine Daniels

In den Sommerferien vom 4. bis 8. August 2025 fand im Theaterhaus Mitte eine Theaterwoche statt. Jugendliche mit unterschiedlichen Hintergründen kamen zusammen und gestalteten eine intensive und kreative Zeit miteinander.

Die Gruppe entschied sich, gemeinsam einen Kurzfilm im Horror-Genre zu entwickeln – von der ersten Idee über das Drehbuch bis hin zum Dreh. Die Jugendlichen bestimmten selbst, welche Geschichte sie erzählen wollten, und setzten sie mit viel Fantasie, Teamgeist und Spielfreude in Szene.

So entstand nicht nur ein eigener Film, sondern auch ein Raum für Begegnung, Austausch und neue Erfahrungen. Die Teilnehmenden konnten Neues ausprobieren, über sich hinauswachsen und erleben, was es bedeutet, ein künstlerisches Projekt von Anfang bis Ende in die eigene Hand zu nehmen. 

Das Projekt „Ankommen und spielen!“ hat gezeigt, dass künstlerisch-partizipative Ansätze einen nachhaltigen Beitrag zur kulturellen und gesellschaftlichen Integration von geflüchteten Jugendlichen leisten. Die Verbindung von Sprache, Kunst und sozialem Miteinander fördert nicht nur die sprachliche Kompetenz, sondern auch gegenseitiges Verständnis, Empathie und Teilhabe.

Wenn du Lust hast, mitzumachen, melde dich bei uns!

 Diese Projekte wurden ermöglicht durch:

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