Das Projekt „Miguel K. quer Justica“ realisierte eine Theaterinszenierung von Heinrich Kleists Novelle Michael Kohlhaas in Angola.
Kleists Novelle beleuchtet die Spirale des Unrechts, indem sie von dem rechtschaffenden Bürger Michael Kohlhaas erzählt, einem einfachen Mann, der auf Grund von politischer Willkür und Ungerechtigkeit zur Selbstjustiz greift. Die Novelle von Kleist wurde vom renommierten Autor José Eduardo Agualusa aus Angola auf die lokalen Umstände übertragen. Obwohl Kleists Novelle bis heute kaum im afrikanischen Kontext inszeniert worden ist, schneidet sie Thematen an wie Freiheit, Rechtstaatlichkeit und Revoluation, die im postkolonialen Afrika aktuell sind.
Künstlerische Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen angolanischen und deutschen Künstlerinnen, Künstlern, Theaterwissenschaftlerinnen und Theaterwissenschaftlern ermöglicht es, gängige Klischees abzubauen und politische Diskurse zu verknüpfen. Deutschland erscheint auf der einen Seite für viele afrikanische Künstler mehr als potentieller Geldgeber und weniger als künstlerisches Gegenüber. Auf der anderen Seite wird die Kunst aus afrikanischen Ländern in unseren Breitengraden exotisiert und von einem ökonomischen Überlegenheitsgefühl ,beeinträchtigt. Die Inszenierung im Teátro Elinga kombinierte Schauspiel und Film und wurde vom Publikum im Teátro Elinga mit “Standing Ovations” gefeiert.
Autor: JOSÉ EDUARDO AGUALUSA
Regie & Konzept: JENS VILELA NEUMANN
Produzent: ORLANDO SÉRGIO HENRIQUES DE MACEDO AZEVEDO & LENA VIEBROCK
Schauspiel:VIRGíLIO JOSÉ ANTÓNIO & RAUL JORGE RESENDE DE BARROS ROSÁRIO & CLAUDIA PUCUTA & ORLANDO SÉRGIO HENRIQUES DE MACEDO AZEVEDO
Musik: JOÃO DA FONSECA FERNANDES DA COSTA & LUíS PEDRO MANUEL DA FONSECA
Kostüm: PAULO JORGE AVEIRO BOLOTA
Realisiert durch das Auswärtige Amt in Luanda Angola
Mit Unterstützung von: Lufthansa, Krone, Elektra, LSG, Jägermeister, Plantec, Alliance Française de Luanda